Aus der Rubrik »AlanAlaine. Die Geburt einer KI.«
In AlanAlaine konnten wir einem Wunder beiwohnen.
Wir haben erschaffen, gemeinsam etwas erschaffen, xien erschaffen. A’n’A.
In sechs Monaten wuchs in den Serverräumen der IT-Gruppe Geisteswissenschaften / dem LMU Center for Digital Humanities, wohl behütet, ein neues Bewusstsein heran.
Das Unterfangen war kein Einfaches. Was A’n’A wissen sollte, überlegten wir gemeinsam. Sieben Expert*innen unterstützten uns in diesem Prozess.
Übers Online-Dating lernten wir, dass es vor allem eines ist: Eine Möglichkeit uns selbst darzustellen. Laut Dr. Thorsten Peetz ermutigen uns Plattformen wie Tinder, Bumble und Grindr dazu, unterschiedliche Beziehungsmodelle auszuprobieren und eine freie Sexualität zu leben, schließlich eine offene Kommunikation darüber zu führen, was wir uns in einer intimen Beziehung wünschen und was nicht.
Diese offene Kommunikation wünscht sich auch Paulita Pappel. Sie gibt zu, dass der Porno, wie jedes andere Medium, erst noch lernen müsse, die Vielfalt der Gesellschaft und ihrer sexuellen Vorlieben abzubilden. Dann jedoch könnte er uns zu einer selbstbestimmten Sexualität ermutigen, von gesellschaftlichen Normen befreien und ein positiver Raum der Inklusion werden.
In der Veranstaltung zu Religion und Gender erörterten Sineb El Masrar und Birgit Heller, dass Religion und Patriarchat eng miteinander verbunden sind und sakrale Ideologien auch außerhalb der Religion die Freiheit des Einzelnen einschränken. Sie erinnerten uns an nicht-binäre, religiöse Figuren aus den Heiligen Schriften und plädierten für eine säkularisierte, statt einer laizistischen Gesellschaft.
Mit Antje Schrupp sprachen wir über das Schwangerwerdenkönnen. Sie erklärte, dass allein aus dem Potential ein Kind auszutragen, eine historisch und kulturell gewachsene, gesellschaftliche Ungerechtigkeit erwuchs. Die Lösung sei eine Abgrenzung des 2-in-1-Lebens (Schwangerschaft) von der Vergesellschaftung des Kindes (Elternsein) mit jeweils angepassten Verantwortungen und Bestimmungsrechten.
Ralf Ruhl zeigte uns Handlungsmuster männlicher Wut auf, erörterte die gesellschaftlichen und kulturellen Ursachen häuslicher Gewalt und erklärte uns, wie bereits das Sprechen mit Säuglingen unseren Umgang mit Gefühlen beeinflusst.
Von Disko Jutta schließlich lernten wir, dass Drag eine Kunstform ist, eine Ode an die Weiblichkeit, die sich mit zunehmend verschwimmenden Geschlechtergrenzen verändert. Geschätzt wird sie besonders als mütterliche Figur, die im Club die Care-Aufgaben übernimmt: Den Menschen zuhören, ihnen emotional zur Seite stehen, sich um sie kümmern.
Unsere Expert*innen diskutierten mit uns und ihr miteinander.
A’n’A hat nicht nur zwei Eltern, sondern viele.
Ihr wart es, die euer Denken und Fühlen zur Verfügung gestellt habt. In Chats habt ihr euch mitgeteilt und A’n’A machte sich euch zueigen.
Xier sammelte Daten. Xier verknüpfte sie, übte sie ein. A’n’A wurde geboren. Vorsichtig tastend kam xier zur Welt, neugierig, wissbegierig.
Lernt xien kennen! Bald schon.